Gruppe: NachtSicht

Die Theatergruppe NachtSicht gewinnt mit "Fever" erneut einen Hessischen Schultheaterpreis
und wird zum internationalen Theaterfestival "7 BIT" nach Zagrep eingeladen!

Die Eigenproduktion ist eine Mischung aus Tanz, Performance und Improvisation.

Glühende Leidenschaft, heiße Liebe, brennende Sehnsucht… Fieberträume. Das Leben… wozu?
Was will ich wirklich?
Nicht aufgeben, suchen finden, sich finden lassen, einlassen, so tun als ob… so tun als ob… so tun als… Ein wogender Kampf um das Glücklich sein... vertanzt, besungen und in Worte gekleidet!

 


Die Oberhessische Presse schrieb:

„Fever“ ist eine Produktion voll unglaublicher Präzision in Tanz und Performance, Kreativität und Kunstfertigkeit. Dabei wurden Träume, Sehnsüchte und Fragen an das Leben, die Jugendliche haben, sehr anschaulich, packend und voll glühender Leidenschaft umgesetzt. Mit dem Stück hat sich die Gruppe bei den Hessischen Schultheatertagen, sowie dem Festival Theater der Jugend in Berlin beworben.

Aus der blista News:

Mit Worten auf die Suche gehen, nach sich selbst, nach dem Sinn des Lebens, nach Glück und Liebe. ....Getanzte Emotionen, gesungene Gefühle. Den Facettenreichtum des jugendlichen Lebens auf der Bühne. Was geschieht wenn Worte verletzen? Ihr habt erkannt, dass nichts im Leben ist wie im Film. Das Leben ist Regisseur, Film und Bühne zugleich. Beneidenswert jeder, der den Spagat schafft zwischen sich anpassen und trotzdem nicht verbiegen, zwischen dem Ernst des Lebens und Tanzen und Lachen, zwischen Genuss ohne Kontrollverlust.

 

Frankfurter Presse

„Fever“ bündelt glühende Leidenschaft, heiße Liebe, und die Sehnsucht nach dem richtigen Platz in der Welt. Das ist hochemotional: Bei "Fever" knistert es im Kurhaus. Die Theatergruppe "Nachtsicht" der Marburger Carl-Strehl-Schule verleiht dem Sehen und Fühlen eine ganz tiefe Wirkung. 

Petra Hackert

Festivalzeitung Bad Camberg

Volle Emotionalität und das passende Licht: Bei der Theatergruppe "Nachtsicht" der Deutschen Blindenstudienanstalt in Kooperation mit dem ACTeasy Jugendtheaterclub Marburg wird ausdrucksstark gespielt, außerdem viel mit Licht- und Schatteneffekten gearbeitet. Es spielen auch normal sehende Jugendliche mit. Foto: Hackert Eine sparsam dekorierte Bühne, weiße Tücher im Vordergrund, die in Bewegung kommen. Langsam erheben sich Körper, werden Gesichter wahrnehmbar, und die Reise in die Welt der Jugendlichen beginnt: "Fever" weckt im Bad Camberger Kurhaus Emotionen, zeigt viel Esprit, setzt aber auch die Unsicherheiten und verstärkten Gefühle um, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.

"Fever" – der Titelsong in mehreren Varianten, ist mal verlockend, abweisend, mit und ohne Fingerschnippen versehen, tritt manchmal in den Hintergrund des Geschehens, dann ganz stark nach vorne. Vor diesem akustischen Eindruck wirbeln 15 junge Leute auf der Kurhaus-Bühne, geben in schnellen Szenenwechseln alles. Sie sind rasant, ausdrucksstark, jeder Körper wird zum Instrument, das im Ensemble eine ganz bestimmt Klangfarbe erzeugt. Das Bühnenlicht gibt einiges dazu. Hier wird mit Licht- und Schatten gearbeitet, aber auch der besonderen Farbigkeit, die nur dann entstehen kann, wenn die Kostüme so bewusst Schwarz-Weiß gewählt sind, wie es hier der Fall ist.

Nichts ist dem Zufall überlassen, aber zum Glück wiederum auch nicht so perfekt, dass nicht Raum bleibt für Veränderungen. Das "Nachtsicht"-Ensemble spielt mit ganzem Herzen: Glühende Leidenschaft, Verliebtsein, Geliebt-werden-wollen, aber auch Fieberträume, sich Mut antrinken – dies alles nimmt den Zuschauer mit auf die Achterbahn der Gefühle.

Das gehört wohl zum Erwachsenwerden, und dem hat sich die Theatergruppe unter der Leitung von Karin Winkelsträter angenommen. Einige Darsteller spielen schon seit acht Jahren zusammen – diese Vertrautheit wird deutlich. Andere sind erst seit zwei, drei Monaten dabei – das merkt man nicht. Ein homogenes Team lässt Bilder entstehen und vergehen, die wirken.

So verfolgt das Publikum noch ganz entspannt, wie sich ein leichtfüßiger Tanz auf der Bühne entwickelt. Dann der harte Schnitt: Der Morgen danach. Verkatert. Böse auf sich selbst. Sehr, sehr unzufrieden – das stellt die Gruppe mit kurzen Sätzen, aber auch kraftvollen Bewegungen dar. Sobald ein Darsteller in den Vordergrund tritt, bleibt er immer Teil des Teams, und so wechselt die Perspektive immer gleich zum nächsten. Das funktioniert scheinbar auch bei der Liebe. Sie ruft ihn. Gleich viermal. Nacheinander. Der eine soll bewundern, Komplimente machen, der andere streicheln, der nächste umarmen, der letzte schließlich küssen – klappt alles nicht, und selbst die Kombination der vier hilft nicht weiter. Was ist Liebe? Was hilft es, sie zu erzwingen?

Dazwischen baut die Gruppe so pfiffige Dialoge und witzige Szenen ein, dass es nicht langweilig oder zu gefühlstriefend wird. Immer wieder wird auf Abstand gegangen, das Publikum mitgenommen in eine neue Situation, die oft verblüfft.

Wunderschön das live-gesungene Duett am Schluss, peppig die organisierten "Zwischenrufe" aus dem Publikum. Zentrale Frage hier: "Warum kann die Liebe nicht so sein, wie im Film?" Und jetzt kommt‘s: Filmtitel auf Zuruf lassen neue Szenen auf der Bühne entstehen. Schmalzig: "Twilight" mit Vampirbiss. Witzig: Die Bug-Szene aus "Titanic". Zum Niederknien komisch: "Schneewittchen".

Was ist Liebe? Was ist das Leben? Was bringt die Zukunft? Fragen des Erwachsenwerdens, die mutig ausgedrückt werden. Das honorierten die Zuschauer am Freitagnachmittag mit verdientem Applaus. Prima!

Mitwirkende:

Text: Ensemble

Regie: Karin Winkelsträter

Assistenz: Monika Saßmannshausen

Bühne: Karin Winkelsträter

Technik: Jaqueline Buss

Fotos: Thomas Schwellenbach

Schauspielende:

Andreas GöllerAnna SchneiderAnne SimoniFabiana KühlHeiko ForroJohanna BreiningJohanna KinelJohn WollenbergJosi AhrensOlli BausRebecca DruschelSachem MooreSedef KayaShari Schirdewan